Ein Leben mit Brustkrebs
Nach der Diagnose: Den Brustkrebs besiegen!
Moderne Brustkrebstherapie steht auf vielen Säulen – Heilungschancen waren nie besser!
Die sichere und genaue Diagnose Deines Brustkrebses ist bereits der erste Schritt der Therapie. Dabei sollen wichtige Fragen beantwortet werden: Wo und wie wächst der Tumor? Welches Wachstumsstadium hat er erreicht? Welche genetischen Eigenschaften haben die Krebszellen?
Die Grundlage für die heute verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten ist das medizinische Wissen über Brustkrebs, das in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewachsen ist. Einige wichtige Zahlen und Fakten über Brustkrebs werden sicher auch Dir helfen, die Krankheit besser zu verstehen und die Risiken und Chancen der verschiedenen Therapieoptionen besser abschätzen zu können.
Nach der Diagnose: Den Brustkrebs besiegen! Zahlen, die auch Mut machen
Die Diagnose „Krebs“ ist ohne Zweifel ein Schicksalsschlag, der Deinen Alltag und Deine Lebensplanung von Jetzt auf Gleich komplett verändert. Es gibt aber viele gute Gründe, den Kampf gegen den Krebs optimistisch anzugehen. Denn die Möglichkeiten der modernen Medizin, Krebs zu heilen, waren nie besser als heute.
87%
Wenn Brustkrebs rechtzeitig erkannt wird und die Therapie gemäß den medizinischen Leitlinien erfolgt, werden fast neun von zehn Patientinnen erfolgreich behandelt (Das heißt: sie leben 5 Jahre nach ihrer Diagnose noch). Ein weiteres Indiz für die Wirksamkeit der modernen Therapieverfahren: Die Zahl der Sterbefälle sinkt kontinuierlich, obwohl mehr Frauen als früher an Brustkrebs erkranken. (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft)
280
In Deutschland sind die Behandlungsmöglichkeiten sehr gut: Es gibt rund 280 Brustzentren. Das sind Kliniken, die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) zertifiziert wurden. Sie bieten Brustkrebstherapien an, die den aktuellen Standards entsprechen (97% aller erstdiagnostizierten Brustkrebspatientinnen werden dort behandelt).
70000
Brustkrebs ist gut erforscht: Denn Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen (ca. jede vierte Frau mit Krebs hat Brustkrebs). Durchschnittlich erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. In Deutschland wird pro Jahr bei ca. 70.000 Frauen Brustkrebs diagnostiziert. (Quelle: Robert Koch-Institut).
64
Das Krebsrisiko hängt vom Alter ab: Jüngere Frauen erkranken seltener. Ab 40, besonders ab 50 steigt es. Nach dem 70. Lebensjahr sinkt das Risiko. In Deutschland sind Frauen zum Zeitpunkt der Diagnose im Mittel 64 Jahre alt. (Quelle: Robert Koch-Institut)
Basiswissen Brustkrebs - Nur: Wie und wo entsteht der Brustkrebs?
Ursache jeder Krebserkrankung sind genetische Veränderungen. Die Gene sind die Bauanleitungen und Handlungsanweisungen des Körpers. Sie sind in jeder Zelle in Form des Erbgutmoleküls DNA gespeichert. Bei jeder Zellteilung wird die DNA verdoppelt und auf die Tochterzellen verteilt. Das passiert pausenlos in unserem Körper. Schleichen sich dabei Fehler ein, werden sie meistens korrigiert. Viele Fehler, die bestehen bleiben, haben auch gar keine Folgen. Wenn ein Fehler aber Gene betrifft, die für die Steuerung des Zellwachstums oder der Zellteilung wichtig sind, kann eine normale Körperzelle zur Krebszelle werden, die unkontrolliert wächst und sich ständig teilt.
Die Anatomie der „weiblichen Brust“: Drüsen & Lymphbahnen
Als „weibliche Brust“ im engeren Sinn wird in der Anatomie nur die milchproduzierende Brustdrüse bezeichnet. Das Drüsengewebe ist sternförmig um die Brustwarze angeordnet. Es setzt sich aus den Drüsenläppchen (Lobula) und den Milchgängen (Ductuli) zusammen. In den Drüsenläppchen wird die Milch produziert. Die Milchgänge leiten sie zur Brustwarze. Dort münden sie nach außen. Die Drüsenläppchen und Milchgänge sind in Fett- und Bindegewebe eingebettet, das der Brust ihre Form verleiht. Durchzogen wird das Fett- und Bindegewebe der Brust zudem von Nerven, Blutgefäßen und Lymph-Bahnen.
Die Lymphbahnen spielen bei Brustkrebs eine Rolle. Denn einzelne Krebszellen aus bösartigen Tumoren können über die Lymphbahnen – und die Blutgefäße – in andere Regionen des Körpers gelangen und dort Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Die Lymphknoten in der Nähe der Brust – also in den Achselhöhlen und in Richtung Brust- und Schlüsselbein – sind meist als erste davon betroffen.

Carcinoma in situ oder invasiver Tumor?
Brustkrebs beginnt meist in den Oberflächenzellen (Epithelzellen) der Milchgänge, gelegentlich aber auch in den Drüsenläppchen. Haben die Krebszellen die Basalmembran des umliegenden Drüsengewebes noch nicht durchbrochen, spricht man von einem „carcinoma in situ“. Der Tumor ist noch auf seinen Entstehungsort beschränkt. Die Chancen, in diesem frühen Stadium alle Krebszellen allein durch eine OP zu beseitigen, sind gut. Haben die Tumorzellen die Basalmembran bereits durchbrochen und wachsen in das umgebende Binde- und Fettgewebe, spricht man von einem invasiven Tumor. Allein mit einer OP ist es dann nicht mehr getan. Solche invasiven Tumore der Brust werden auch als „Mammakarzinome“ bezeichnet. Denn der medizinische Fachausdruck für die weibliche Brust lautet Mamma.
Wichtige Warnzeichen: die Risikofaktoren
Auch wenn niemand sicher vorhersagen kann, ob eine Frau an Brustkrebs erkranken wird oder nicht: Es gibt Faktoren, die auf ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs hindeuten: Wenn einer der nachfolgenden Risikofaktoren bei Dir zutrifft, solltest Du mit Deiner Frauenärztin/ Deinem Frauenarzt über sinnvolle Früherkennungs-Maßnahmen sprechen:
- Nahe Verwandte hatten Brustkrebs (z.B. Mutter, Schwester, Tante, Oma, …)
- Du bis älter als 50 Jahre
- Du hast verdächtige Knoten und/oder Zysten in der Brust (sog. Problem-Mastopathie)
- Bei Deiner Mammographie-Untersuchung (die „Brustkrebs-Vorsorge“) wurden Mikroverkalkungen gefunden
- Eine Gewebeprobe aus Deiner Brust weist auf ein erhöhtes Entartungsrisiko hin